Die jüngste Forschung

Seit 2006, nach der Änderung der rechtlichen Rahmenbedingungen und der Aufnahme des Monte San Giorgio in die UNESCO-Welterbeliste, hat das Museo cantonale di storia naturale di Lugano neue Ausgrabungsprojekte gestartet. Gleichzeitig hat das kantonale Museum die Koordination der Forschung auf der Schweizer Seite des Monte San Giorgio übernommen. Unter der Leitung von Rudolf Stockar wurden neue Kampagnen durchgeführt: in den Cassina-Schichten, in der Kalkschieferzone und in den Sceltrich-Schichten, ein bisher noch nie untersuchter fossilreicher Abschnitt der Meride-Formation. Die neuen Untersuchungen haben bisher viele Fische, Pflanzen (einschliesslich der Konifere Elatocladus cassinae) und sowohl marine als auch terrestrische Invertebraten (einschliesslich des Insekts Dasyleptus triassicus) geliefert. Dank genauerer Untersuchungsmethoden und Anwendung anspruchsvollerer Technologien als zuvor, war es auch möglich einzellige planktonische Organismen, die Sporen und Pollen der Landpflanzen und die Rolle der Bakterien-Gemeinschaften im Detail zu untersuchen.

Fossiliengrabung des Museo cantonale di storia naturale di Lugano bei Cassina (foto R. Stockar 2011)

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Rudolf Stockar auf der Grabung Cassina, 2006, © MCSN

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Dank der kommerziellen Nutzung der Gesteine des Monte San Giorgio konnte die Wissenschaft auch die mindestens 50 Millionen Jahren jüngeren Schichten des unteren Jura studieren. Einige Projekte konzentrierten sich auf die Spaltenfüllungen und Fossilien der Steinbrüche von Arzo: Felix Wiedenmayer (Basel, Ammoniten), Heinz Sulser und Heinz Furrer (Zürich, Brachiopoden), Fritz Neuweiler und Daniel Bernoulli (Göttingen und Basel, Stromatactis) und Hans Hess (Basel, Crinoiden).

 

In einem Steinbruch von Saltrio, auf der italienischen Seite des Monte San Giorgio, wurden 1996 fossile Reste eines neuen Dinosauriers gefunden. Dieser wurde damals unter dem vorläufigen Namen Saltriosaurus (Nomen nudun) vom Paläontologen Cristiano Dal Sasso des Museo Civico di Storia Naturale di Milano rekonstruiert. Mit mindestens 8 m Länge ist Saltriosaurus der grösste in Italien entdeckte fleischfressende Dinosaurier.

Lebensgrosse Rekonstruktion von Saltriosaurus, ausgestellt im Parco della Preistoria in Rivolta d'Adda (Wikimedia Commons)

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